Jede Frau braucht eine Tasche. Mindestens eine! Gibt es Frauen, die keine haben? Freiwillige vor! Ich kenne Frauen, die öfter Rucksäcke als Taschen tragen, bin mir aber trotzdem sicher, dass sich in jedem Haushalt einer Frau wenigstens eine Einkaufstasche findet. Kartoffelsäcke zählen auch!

Wer die Wahl hat – hat die Wahl

Überhaupt – geht es um Taschen, dann geht es auch gleich wieder um Schubladen und um Entscheidungen:

  • Leder oder PVC
  • IT- oder OUT-BAG
  • billig oder teuer
  • Marke oder no name
  • Schultergurt oder Henkel
  • Original oder FAKE
  • uni oder gemustert
  • schwarz, gold oder etoupe
Wenn ich eine Tasche kaufe, ist mir die Hardware auch wichtig. Ist sie gold oder silber oder roségold oder geschwärzt? Die Paddingtons oder Bettys von Chloé gefallen mir, die haben einen Mix aus GHW und SHW. Das macht den Griff in die Gürtel- und Schmuckschublade für mich einfacher. Keine Ahnung, ob man heute da überhaupt noch drauf achtet. Ich könnte ja Frau Knigge fragen *ggg* – oder bleibe einfach dabei, die Details aufeinander abzustimmen.

Eine Frage der Haltung

 

Bei manchen wird die Tasche geschleppt, bis sie auseinanderfällt und erst dann durch eine neue ersetzt. Andere tragen ihre Taschen durch die Welt. Sehr gerne quer, wie ich von meinen Bloggerkolleginnen hörte. Und manche halten ihre Taschen, um sich an etwas festzuhalten. Und wieder andere hängen sich ihre Taschen in die Ellenbeuge. Das ist die schönste aller Taschentussenposen! Ich bin dabei!
Manche Frauen stellen sich die Taschen in der Bahn oder im Wartezimmer auf ihren Schoß. Mir kommt dann immer das breite Grinsen. Manches ändert sich eben nie. Diese Pose siehst du bei Taschenträgerinnen zwischen 15 und 95. Es muss wohl so sein, denn das gute Stück war ja soooo teuer und könnte vermutlich schlagartig eindrecken. Hey – warum ist es eine Tasche geworden? Bei mir muss sie das abkönnen. Die meisten Taschen haben ja sowieso diese Warmduscherfüßchen am Boden. Was soll denn groß passieren? Meine Taschen stehen auch mal in einem ICE Klo herum. Den sprilligen Haken an den Klotüren vertraue ich nämlich in den seltensten Fällen. Gerade wenn ich meine Kamera oder ein Tablet dabei habe versuche ich,  Fallhöhen zu vermeiden.

Ich trage quer

Das ist doch mal eine Ansage – ich weiss, die wenigsten hätten es vermutet. Aber ich stehe dazu. Bei kleinen Taschen kann das auch bei mir gut aussehen. Hoffe ich. Manchmal ist es einfach notwendig. Auf Reisen zum Beispiel. Da habe ich mit meinen Reisebegleitern, dem ganzen Gepäck und dem Durcheinander im öffentlichen Raum genug zu tun, da möchte ich meine Tickets, Papiere, das iPhone und das Bargeld so aufbewahrt wissen, dass ich mich darum nicht kümmern muss, sondern für die wahren Stars der Gruppe da sein kann. Kommen wir also zu meiner kleinen Reisetasche. Eigentlich ist es keine Tasche, sondern „nur“ ein Wallet.

 

 

Ein Wallet an einer Kette. Bei CHANEL heisst es  WALLET ON CHAINE. Kurz WOC und es ist gefühlt in  tausend Varianten zu haben. Mein Reise-WOC hat die unschöne Farbe rentnerbeige und ist aus Kaviarleder. Das ist sowas wie EPI bei LV oder EPSOM bei Hermès oder SAFFIANO bei Prada. Den genauen Herstellungsprozeß kenne ich nicht, stelle es mir aber ungefähr so vor: Häute, die nicht 1A sind, werden geschreddert, gemalen, eingeweicht und mit einem Leim (und ich wage zu behaupten unter Zugabe von nicht unerheblichen Mengen Erdöl) vermengt und dann in Bahnen gepresst und *schwupps* hat man ein neues feines Leder, für das die Kundschaft die Euronen springen lässt. Allen diesen Ledern ist eines gemeinsam: es übersteht einen Atomschlag, mehrere Regengüsse, herabfallende Döner (mit alles + scharfer Soße) – es ist also total unempfindlich und hält ewig – wenn die Nähte halten.

 

Ein WOC liegt an einer langen Kette, die man auch kürzer tragen kann oder ganz in der Tasche verschwinden läßt, wenn man eine Clutch tragen will.

Die Aufteilung im Inneren ist bewährt und unverändert. Die Kette läuft durch einen Tunnel und bleibt dadurch sicher an einer Stelle. Im großen Fach gibt es 6 Plätze für Kreditkarten, dann zwei kleine Fächer für Papiere und ein großes Reißverschlußfach.

Mein Model hat auch noch auf der Rückseite ein kleines Fach mit Reißverschluss und Logo-Zipper. 

 

 

Auf dem ersten Foto liegt mein WOC auf meinem Wischtuch Reisetuch – denn die beiden sind sozusagen untrennbar. Mein neues feines Tuch von REPEAT cashmere passt aber auch prima dazu. Vielleicht begleitet es mich auf meiner Sommerreise.
In der Tasche lag noch ein Kassenbon von der letzten Tour nach Moskau. Könnt ihr etwas lesen? Ich musste in Moskau fix in die Apotheke, denn ich hatte mein BIODERMA Gesichtswasser vergessen.

 

Das Model WOC gibt es natürlich auch noch in „schön“.  In jeder Saison gibt es neue Farben und Varianten in den Läden und im letzten Jahr habe ich mich für die WOC-BOY  entschieden.Der Name BOY kommt von Coco Chanels Liebhaber Arthur „Boy“ Capel. Genau, der Boy, der ihr immer eine Camelienblüte an die Tür klemmte, wenn er bei Coco vorbei kam und sie nicht antraf. *hach* wie romantisch! Ich hatte in den frühen 90ern mal einen Verehrer, der mir in diesem Fall immer einen Mercedesstern an den Türknauf hing.

 

Mein bevorzugtes Tuch zu dieser farbenfrohen Tasche ist das 140er GRAFF aus Kaschmir und Seide von Hermès

 

 

 

 

 Der typische gesteppte BOY Rand

 

Mein BOY in corail passt auch zu dem neuen Tuch in pale rosé
Dann habe ich noch schnell einen Messer zur Hand genommen (von meiner ehemaligen Stammboutique in Husum, leider ist MAX BAHR inzwischen Pleite gegangen) um hier auch die WOC Maße en detail darzustellen.
19 cm x 12 cm
Kettenlänge: 140 cm

 

Aus meinem Taschenschrank

Bei mir im Blog sind ja Taschen oft vordergründig zu sehen. Sie sind mir wichtiger als Fummel oder Schuhe. Meist kaufe ich Sachen, weil sie zu einer meiner Taschen passen und nicht die Tasche zur Klamotte. Eine Sammlung von meinen Taschenbeiträgen findest Du hier oder wenn du oben links in der Blogsuche MEINE TASCHEN eingibst.

 

 

Wer noch nicht bei den anderen Taschenmädels vorbeigeschaut hat, sollte es jetzt dringend tun! Frau bekommt dort Inspirationen in Hülle und Fülle. Das ist genau richtig so, denn schliesslich braucht jede Frau mehr als eine Tasche und für morgen steht dann hoffentlich Taschenshopping auf dem Programm? Ich suche jetzt jedenfalls eine bestimmte rote Tasche von Kipling. Den Affen gebe ich allerdings gerne weiter!