Ü50-uefuffzich

ReiseReise: Ein Fussball unter dem Eiffeltum und ein Fahrrad aus Leder

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Pardonne-moi. Ich hatte mich nicht ordnungsgemäß abgemeldet. Ich war für ein paar Tage in Paris und habe nur auf Instagram hin und wieder ein Bildchen gezeigt. Natürlich zeige ich

sie auch im Blog – wer eines etwas größer sehen möchte, schreibt mir einfach unten eine Bemerkung hin und ich antworte mit dem direkten Link dazu.

 

Die Verlinkung zu meinem Mini-Filmchen auf der Place Vendôme verewige ich aber gleich hier – ich war so glücklich dort! Denn es hat einfach alles gestimmt! Paris, Sonne, Sommer, Freunde, Lieder und dann noch Sale. Ich habe echt die ganze Zeit gegrinst und wollte gar nicht wieder weg. Da der nächste Flug schon gebucht ist, ging der Abschied knapp ohne Tränen und auch fast ohne Verspätung.

 

 

Seit ich blogge, bringe ich aus Paris auch immer viele Fotos mit. Meistens stehe ich mit darauf herum – das liegt in der Natur der Sache – Selbstdarsteller Blogger ticken eben so :O Neben mir dulde ich maximal den Eiffelturm. Dann sehe ich gleich nicht mehr so lang aus und man erkennt, dass ich wirklich dort war 🙂

 

Angefangen habe ich mit einem Kleidchen in einer Strassenschlucht, weiter ging es dann mit meinem Sommerkleid direkt oben am Trocadero und für den nicht ganz ernst gemeinten „Pariser Look“ liefen wir gleich über die Strasse. Das Bild ist von meinem Paris-Besuch im Januar:

 

Diese Lokation ist mein echter Geheimtipp für alle fotowütigen Bloggermädels, die nach Paris kommen. Gut zu erreichen (von meinem Bett aus fußläufig), man ist mitten im Trubel und hat doch seine Ruhe (Milles Colombes zählen nicht) und wirklich jeder, der Fotos macht, ist in der Lage, das berühmte Pariser Wahrzeichen mühelos mit auf’s Bild zu kriegen.

 

 

Die Fotos hat heute meine liebe und höchst talentierte Freundin mit CC aus Wien gemacht. Ich habe mich dafür mit tagelanger sehr geduldiger Tascheneinkaufsberatung revanchiert und am Ende waren wir beide froh! Danke meine Liebe, für Deine Zeit und Mühe und für die Idee mit der gepumpten Luft.

Ich wollte mir nämlich passend zu meinem Outfit eines von diesen Pariser Leihrädern mit den unförmigen Lenkern greifen, aber dann bekam ich das allerschürfste Leihrad geliehen, dass man sich als markenaffine Ü50 Anziehpuppe vorstellen kann. Eine Freundin gab mir für meine Fotos ihr Fahrrad, für das sich die Marken Hermès und Peugeot zusammengetan  haben. Nur leider hatte es keine Luft in den Reifen und beide Firmen hatten vergessen, eine Luftpumpe anzubauen. Es geht eben immer alles noch besser!

Wir schoben los zu einem kleinen Geschäft, vor dem solche skurrilen Gegenstände wie faltbare Bügelbretter, geräderte Einkaufsbeutel, aufblasbare Kleiderbügel und geflügelte Wäscheständer feilgeboten werden. Ich betrat den Laden und fühlte mich auf dem Zeitstrahl einige Jahrzehnte zurückgeworfen. Etwas zögerlich fragte ich nach einer Luftpumpe, der Monsieur Vendeur verstand mich *uff* und verschwand hinter einem blaukarierten und gleichzeitig geblümten Vorhang und kam Sekunden später mit einer Luftpumpe wieder. Es gab genau  dieses eine Modell. Es war eine minikleine Notfallpumpe. Nur 20 cm lang und fast jeder Zentimeter sollte einen Euro kosten. Ich hatte sofort ein irres Szenario vor Augen: ich würde mir damit stundenlang die Lunge aus dem Hals pumpen und das Versagen meines Deos war quasi schon eingeplant. Hilft ja nix – wer das eine will, muss das andere erleiden. Oder eine andere Idee haben!
Ich bat den Verkäufer um einen Augenblick Geduld, weil ich kein Geld dabei hatte, das hatte die Wienerin. Also ging ich vor den Laden, zu meiner Freundin, die auf das Rad aufpasste. Ein Fahrradschloss ist nämlich serienmäßig auch nicht vorhanden. Hermès geht sicher davon aus, dass niemand so blöd ist, das teure Stück irgendwo anzuschließen.
CC zeigte mir einen jungen Mann nur ein paar Meter vor uns, der gerade aus dem Supermarkt kam und sein ultramodernes Rennrad von der Kette nahm. Ich flitzte zu ihm und fragte, ob er eine Luftpumpe hätte. Ja, hätte er, aber nicht hier, sondern zu Hause. Wir könnten ihn gerne begleiten, es sei nur 2 Ecken weiter in Richtung Eiffelturm. Also genau unsere Direction.

 

Wir plauderten über unsere drei verschiedenen Heimatstädte (er war ein Florentiner) und die Schönheiten von Paris und als er in seinem Haus verschwand, knipste ich mein plattes Rad an seiner Hauswand, weil ich sogar die Pariser Lüftungsschlitze und Fenstergitter mag. Das ist alles so typisch Paris für mich und ja, ich liebe dort irgendwie alles.

Punktlandung

Wir hatten den richtigen Monsieur angesprochen, er kam mit einer Profipumpe samt Manometer wieder und war so sehr Kavalier, dass er beide Reifen aufgepumpt hat. Wir bedankten uns und erzählten von unserem Shooting und dann hatten wir es nicht mehr weit bis zur Avenue George Mandel.

 

Hinter dem Eiffelturm, auf dem Marsfeld, ist das Public Viewing für die Fussball EM, deshalb ist rund um den Turm und am Trocadero noch mehr Gewusel als sonst, aber auf unserem Inselchen waren wir alleine und ich drehte sogar ein paar Runden auf dem Rad, das für meine Länge zwar etwas lütt ist, aber ich bin so begeistert von dem guten Stück, da war mir egal, dass meine Knie fast an den Lenker stießen. Wann hat man schon mal die Gelegenheit, so ein Rad auszuführen! Diese Arbeit ist ja wirklich aussergewöhnlich, die feinen Lederdetails, der bequeme Hingucker-Sattel, da sieht man über mangelnde Rahmengröße schon mal wohlwollend hinweg.

 Nein, ich habe das Leder nicht bekleckert, das sind kleine Schattenflecken
 Man protzt nicht mit Logos, es gibt nur diesen einen kleinen Stempel
Es ist ein Traumrad. Allerdings kein Einzelstück, auf der Hermes Homepage wurde gerade wieder eine etwas veränderte Neuauflage vorgestellt.  Ich kann mich ja auch an schönen Dingen erfreuen, ohne immer gleich ausschliesslich auf das Preisschild zu starren. Die Carbon Räder mit dem klangvollen Namen LE FLÂNEUR sind aktuell in 3 Größen und 3 Farben erhältlich. Echte Radexperten werden bei dem Preis eh nur müde lächeln. Auch von Chanel gab es mal Räder – inklusive Fahrradtaschen aus dem typischen schwarzen Steppleder – und sogar bei Fendi auf der Montaigne habe ich mal lange vor einem ultra-coolen Stadtrad gestanden, das hatte Seitenpäckies aus Antilopenfell. Sah echt Hammer aus, geht aber heutzutage sicher nicht lange gut, es gibt nämlich einfach zu viele Antilopengutmenschen. *ggg*
Und jetzt bist Du gespannt auf das Radl-Outfit? Dann must Du nochmal wiederkommen, denn heute zeige ich nur die fröhlich bunten Accessoires, die sich gerne mit und auf dem Rad inszenieren wollten. Bei mir darf ja jeder machen was er will und so wird es zum Abschluss nochmal farbig:

 

 Chanel: WOC – Wallet on Chaine – BOY
Sehr neue Schuhe, direkt aus der Rue Cambon 31
Tuch: 90er Seidentuch – Hermès – FLEURS DE LOTUS
Visitenkartenmäppchen in einem wunderbaren BLAU – passend zu diesen Nagellacken
* REKLAME da Markennennung