Über Schönheit, Schwerkraft und Weichzeichner

Manchmal reicht es nicht, einer Kommentatorin unter dem Posting zu
antworten, man möchte es viel lieber mit einem ganzen Posting tun. So geht es mir heute!
Angefangen
hat es auf dem Blog von Cla, sie fragte uns nach unserer Meinung zum
Thema Schönheit: „Wie definiert ihr Schönheit? Findet ihr euch selbst schön?“
Ich könnte dazu einen Roman schreiben, aber wer will das
lesen – also versuchte ich, mich kurz zu fassen (gelingt mir selten) und
schrieb morgens kurz vor 8:00 Uhr, also zu einer Zeit, zu der ich
erfahrungsgemäß weder Bild noch Ton habe, aber schon einen kritischen
Blick in den Spiegel (Tageslichtbad mit großem Fenster) hatte, folgende
Weisheiten ins Internetz:
Liebe Cla,
einen schönen
Denksanstoss hast Du da geliefert und ein schönes ehrliches Bild von Dir
gemacht. Man definiert Schönheit wohl auch mit perfekter Symmetrie und
einer bestimmten Anordnung von Brauen, Augen, Nase und Mund. Diese
Gesichter werden meist computersimuliert und sehen fade aus. Jede Zeit
hat zu dem ihre Ideale – auch interessant zu sehen, wie das regional
verschieden ist. Die amerikanischen „Schönheiten“ mit blonder Mähne und
Schlauchbootlippen finde ich eher traurig. Beziehe ich Deine Frage auf
mich, fand ich mich zwischen 35 und 49 schön. Seit dem hat es bei mir
reichlich nachgelassen, das hat mit der Symmetrie und mit der
Schwerkraft zu tun. Ich denke, es ist sehr OK für mein Alter, aber es
ist der Punkt, wo Cremes nicht mehr helfen, jetzt müsste man schneiden,
sagte ein Arzt, den ich wegen meiner Schwachstellen befragte. Dazu bin
ich nicht bereit. Was noch hilft? Kinn hoch und LÄCHELN – das kann ich
;). Ich schicke Dir einen lieben Gruß und mein Lächeln! Bärbel

Eine Leserin warf in die Meinungs-Waagschale, dass es auch schöne Leute mit
miesen Eigenschaften gäbe und umgekehrt genauso. Das Thema hatte ich nicht im
Kopf, möchte es auch hier nicht „abhandeln“ weil Schönheit für mich
eher das Äußerliche ist, das andere ist Charakter.
Im Nachgang zu meinem Kommentar kam mich Bianca hier auf meinem
Blog besuchen und hat mich mit Ihren Zeilen sehr nachdenklich gemacht
– damit Ihr nicht blättern müsst, hole ich es her:
Ich habe
neulich bei Cla von Ihnen ein sehr offenes Statement zum Thema: finde
ich mich selbst schön? gelesen. Sie verrieten darin, dass ein Arzt Ihnen
sagte, man müsse ab jetzt schneiden. Damals schon fragte ich mich:
Wofür müsste man jetzt schneiden? Um jünger auszusehen? Nun, das
vielleicht. Sicher aber nicht, um besser auszusehen, denn ich finde Ihr Gesicht
sieht fein und edel aus. Ich kenne sehr viele jüngere Frauen, die es mit
Ihnen niemals aufnehmen könnten.
Viele Grüße von Bianca

Natürlich
hat mich das Kompliment sehr gefreut, ich glaube auch, dass man zu sich
selbst oft zu kritisch ist. Ich denke ja auch nicht daran, etwas
schneiden oder hochtackern zu lassen, auch wenn die Schwerkraft meine
Kinnpartie mächtig nach unten zieht, ein Lid hängt und ich mich ohne
chemische Hilfe aus der Tube selten aus dem Haus traue.

 

Die Frage, über die ich an meinsten nachdachte war: Wofür müßte man
also schneiden? Meine Antwort lautet: Für das Wohlbefinden. Für mein
eigenes Wohlbefinden. Niemals für andere. Die Partner sehen einen doch
eher unkritisch 😉  Ich muss nicht jünger aussehen – ich habe kein
Problem mit meinem Alter. Sage ich jetzt mal so – eher mit dem ALTERN 🙂
Am
Wochenende habe ich meine alten Festplatten nach Fotos von mir
durchforstet, weil ich erst so eine Art „Entwicklung“ zeigen wollte.
Geht aber nicht so einfach. 1. kann ich mich kaum entscheiden, welche
Fotos ich nehmen sollte, zweitens müssten die alle noch
bearbeitet/beschnitten werden, weil ich auf den wenigsten alleine zu
sehen bin,
Diese Fotos hier sind ziemlich genau ein Jahr alt. Ich war das erste Mal bei Hollister und konnte dem kuscheligen PINK nicht widerstehen und fand, dass es mein Gesicht schon sehr schön zum leuchten bringt. Also wurden fix Fotos gemacht, die aber bis heute nie jemand zu sehen bekam.
Erwähnte ich bereits, dass ich auch
daheim immer TUCH trage? Hier ein ehemaliges Fransentuch, das ich vor
ein paar Jahren geschenkt bekam, als Fransen gerade mal wieder top
aktuell waren. Bei mit aber nicht, ich habe sie sofort abgeschnitten. Nun redet in dieser Saison wieder alle Welt von Fransen – ich werde mich mal bei meinem Tuchdealer umsehen… Jedenfalls nehme ich mit diesem kleinen rosa-bunten Millefleurs bei Papagenas betuchtem Dienstag teil!
Weichzeichner?
Ich doch nicht – heute nicht.
Für die Zukuft schliesse ich weiterhin nichts aus!
Jacke HOLLISTER
Tuch GESCHENK
Hose BELSTAFF
Hocker STANGE DESIGN

Es gibt eine Menge Menschen, die ich schön finde, über einzelne wird noch zu sprechen sein. Marlene Dietrich gehört auf jeden Fall dazu. Ich mag auch viele ihrer Lieder. Zum Beispiel dieses:

 Autor: Rio Gilbert
 Komponist : Mischa Spoliansky
Ich habe ein YT Video verlinkt, nicht hier eingebaut, weil ich denke, dass viele den Platz als „Verschwendung“ ansehen – da gehe ich einfach mal von mir aus: in den allerseltensten Fällen klicke ich auf den YT Videolink auf einem Blog. Meist denke ich, dass ich dafür keine Zeit habe und verpasse so sicher oft etwas. Ich hoffe, Ihr verpasst Marlene nicht; das Stück ist ordentlich melancholisch und natürlich von vor-vorgestern und handelt von der Vergänglichkeit von allem…