Im Sonnenschein hat die Seide so einen feinen Schimmer

Weil 2 Leserinnen meine
H-Story von gestern so gut gefallen hat, mache ich heute gleich mal weiter –
und zwar mit der allerersten Tuch-Geschichte, die ich zu hören bekam und die der Ausgangspunkt dafür war, mich nicht nur für die offensichtliche Schönheit, sondern auch für die Hintergründe zu interessieren.
 
 
Es geht dabei um Zartheit, Schönheit und Vergänglichkeit und um
eine Blumen-Zeremonie in Kerala, einem Staat im Südwesten
Indiens. Während der Zeit, in der alles in voller Blüte steht, sammeln Frauen
die bunten, zarten Blütenblätter  ein und legen sie auf dem Boden in konzentrischen
Kreisen aus. So entstehen ganz verschiedene kunstvolle Designs: Gottheiten, heilige
Symbole, Tiere  oder florale
Muster.
 
Diese temporären Kunstwerke
verändern sich im Laufe der Tage. Die Blütenblätter welken,
verändern ihre Farben oder werden vom Wind verweht. An nächsten Morgen machen sich
die Frauen wieder ans Werk. Sie legen neuen Blätter aus, stellen sie Muster
wieder her oder schaffen neue und geben diesen unglaublichen vergänglichen Gebilden
wieder frische Farben. So passiert das bis zum 10. Tag – dann vergeht die Pracht endgültig.
Damit sie für uns unvergänglich bleibt, hat Hermès beschlossen, dieses schöne
Ritual auf einem Tuch festzuhalten.
 
Für mein Exemplar habe ich sehr zarte
Farben gewählt, es gibt das Motiv aber auch deutlich kräftiger. Da ich auf meinem Blog keine fremden Fotos zeigen möchte, hier für Euch der Link zur google-Bildersuche.
Das 90er Seidencarré kam 2008 in die Läden, gezeichnet wurde es von
Dimitri Rybaltchenko, der auch eines meiner Lieblingstücher ersonnen hat. LES TOITS DE PARIS, das ich ganz sicher noch zeigen werde, auch wenn das auch nun wirklich keinerlei Erklärungen braucht 😉 2009 gab es das OFFRANDES D’UN JOUR Motiv dann in der 140er
Größe aus Seidenmousseline. Ich habe noch ein ähnlich blasses Tuch TOUT EN QUILT, das stelle ich mal vor, wenn es draussen wieder bunter ist!