Meine Kindheit und Jugend in der DDR war von reichlich Erdölprodukten geprägt. Den Werbeslogan PLASTE UND ELASTE AUS SCHKOPAU kennt man wohl inzwischen im ganzen Land. Dabei war längst nicht nur der Trabbi aus Kunstharz, selbst die letzten FDJ-Blusen waren
zu meiner Zeit nicht mehr aus Baumwolle, sondern aus schwitzigen
Chemiefasern. Dafür aber bügelfrei und nahezu unkaputtbar, es sei denn,
der Blauhemdträger ging zu dicht ans Lagerfeuer 🙂
Aus
dieser harten Tatsache erklärt sich vielleicht meine Liebe zu
Naturmaterialien. Stein, Holz, Kork und Ton standen am Anfang,
Kamelhaar, Schildpatt, Elfenbein, Pelz lernte ich bei meinen Großeltern
kennen, heute bin ich bei Ziegenunterwolle, Leder, Perlmutt, Horn und
Bernstein angekommen. Knöpfe, Löffel, Kämme, Salatbesteck,
Serviettenringe, Armreifen, Kettenanhänger…die Liste ist lang und ordentlich 
erweiterbar.
Ines hat
sich in einem Blog-Artikel als „Bernstein-Fan“ geoutet und ich verprach
ihr damals, auch etwas über das GOLD DER OSTSEE zu schreiben und Euch
hier meine Kette vorzustellen und wann passt sie besser, als im
gold-braunen Oktober?
Ich war mit der Frau
meines Vaters in Sellin auf Rügen zu einem tapferen Urlaub: wir waren
FASTEN und WANDERN und weil wir uns 2 Wochen lang so gar nix gönnten,
aber jeden Tag an den Auslagen eines Schmuckladens vorbeikamen,
kauften wir uns, als die Fastenkur vorbei war, jeder eine Kette als Andenken.
Dabei konnte unsere Wahl nicht unterschiedlicher ausfallen: während ich
zu einem altmodischen Collier griff, nahm sie ein Kautschukband mit
einem quadratischen Metall-Anhänger, in dem ein gelb/weisser Stein mit
Einschlüssen wie moderne Kunst wirkte.
Schon
als Kinder freuten wir uns immer, nach einem Sturm an den Strand zu
gehen, denn im Seegras am Nordstrand in Prerow oder auf Hiddensee fanden
wir winzige Bernstein-Splitter und hatten auch unseren eigenen Echtheitsstest:
mit den Krümelchen wurde an die Schneidezähne gekloppft oder bei
Zweifeln auf den Stein gebissen: wenn er zerkrümelte, war er echt – und
wir hatten zu doll gebissen. Bei größeren Stückchen machten wir den
Lochertest: Der Stein wurde kräftig an der Hose oder am Pulli gerieben und dabei
elektrisch aufgeladen und zog so dann einzelne Papierschnipsel aus dem
Konfetti-Vorrat des Lochers an. Es geht auch wissenschaftlicher: in Leitungswasser gehen die Steine unter, schwimmen aber in gesättigter Kochsalzlösung. Heute
ist es für mich sehr schwer, in Ländern, die an die Ostsee grenzen, die
Spreu vom Weizen, also die Harzfakes vom echten Bernstein, zu trennen.
Ich kaufe dort einfach nicht, habe aber ein paar Armbändchen als
Mitbringsel bekommen, die wohl aus Pressbernstein sind.


Die
lange Kette ist ein Erbstück – bei dem kann man die Echtheit fühlen,
denn viele Bernsteine sind an der Oberfläche stellenweisse korrodiert – das
passiert, wenn sie lange den UV Strahlen des Sonnenlichtes ausgesetzt
waren. Die Steine, die wir fanden, hatten meist solche rauhen dunklen
Stellen, die für mich kein Makel sind, sondern Erinnerungen.

Da ich
nach meiner anstrengenden Woche nicht sehr zeigefreudig bin, muss mein
Mannequin mir heute mal ihren Elfenhals leihen, um Euch mein bestes
Stück Baumharz zu zeigen. Ich werde mich aber sicher am Wochenende auch wieder vor der Linse begeben – einige warten auf einen LILA Nachtrag. Meinen heutigen Artikel liefere ich aber erstmal bei der Aktion BUNTES2014 ab!

My childhood and youth in the GDR was characterized by abundant petroleum products. The advertising slogan PLASTEAND ELASTE  off  SCHKOPAU you know well by
now across the country. It
was no longer just the Trabant made ​​of
plastic, even the last FDJ Blouses were in my time no
longer made ​​of cotton, but of
sweaty manmade-fibers. But no iron needed and
not to get broken, unless the Blauhemdträger went too
close to the campfire 🙂

On this hard fact
perhaps explains my
love for natural materials. Stone,
wood, cork and clay were at the beginning, camel
hair, tortoiseshell, ivory, fur I learned
from my grandparents know,
today I arrived in
goats underwool, leather,
mother of pearl, horn and amber. Buttons, spoons,
combs, salad cutlery, napkin
rings, bracelets, pendants … the list
is long and extensible.

Ines has outed in a
blog post called „Bernstein
fan,“ and I
promised that ​​time to write something about the GOLD
OF THE BALTIC SEA and here to introduce
yourself to my chain and when
it fits better than the gold-brown in October?

I was with
the wife of my father
in Sellin/Rügen on
a brave holiday: we
were FAST and
HIKING and because
we did nothing for
2 weeks so treated ourselves,
but every day at the expenses of a jewelery store 
passed, we bought it as everyone was over a chain
for a keepsake. It
could not have been more
different, our choice: while
I resorted to an old-fashioned necklace, she took a rubber
band with a square pendant with a yellow
/ white stone
with inclusions modern art. 

Even as children we always looked forward to
go after a storm to the beach, because the
seaweed on the northern beach in Prerow or Hiddensee we found
tiny splinters and
had our own origin test: the crumb was knocked to the incisors
or in case of doubt on the stone bitten
if he crumbled, he
was real – and
we had bitten too
hard. For larger pieces we made the Punch Test:
The stone was rubbed on his pants or on
sweater and thereby electrically charged and so drew some scraps of paper in from
the confetti stock of the punch. There is also
scientific: in tap
water, the jewels go under, but swimming
in brine.

Today it is
very hard for me to
separate in countries bordering
the Baltic Sea wheat from the
chaff, so the resin fakes from genuine
amber. I just do not buy there, but I get a
few bracelets as souvenirs,
which are probably from pressed amber.

The long chain
is an heirloom –
in which you can feel the
authenticity, because many
stones are corroded
put white on the
surface – that happens when
they have long been exposed to the UV rays
of sunlight. The stones that we found most had
these rough dark areas that represent no flaw
for me.

Since I’m not very
show-off after my busy week, my Mannequin
their elves neck
must lend me this
time to also show
my best piece of tree resin. But I will surely
show myself at the weekend again before the
lens.