Mein Weg zur Arbeit durch südwestliche Berliner Vorstadtidylle ist meist voller Sonne, denn bei Regen radel ich nicht sondern nehme das Auto. Das war nicht immer so, in den Jahren 2013 und 2014 hatte ich kein Auto, da bin ich sogar bei minus 9°C geradelt und war mächtig stolz, wenn mein Rad das einzige im Fahrradständer vor dem Supermarkt war. Ich war abgehärtet und meine Haut wettergegerbt und im November 2013 habe ich mir dann mittels Laser ein paar dunkle Spots im Gesicht auf meinen Handrücken entfernen lassen.
Schlimm oder schmerzhaft war das nicht, aber ich muss es auch nicht gleich wieder haben. So benutze ich nach der Dusche für mein Gesicht eine Tagescreme mit LSF 25 und wenn ich weiß, dass ich das Rad nehme, gebe ich noch mit einem Stick LSF 50 auf die exponierten Stellen. Eigentlich creme ich auch die Hände und Unterarme mit ein. Doch wie das morgens so ist, man flitzt durch die Wohnung, packt noch dies ein und fasst noch das an und wäscht sich die Hände und *schwupps* ist er flöten der Sonnenschutz. Egal ob mineralisch oder chemisch.
Also habe ich mich nach einem mechanischen Lichtschutz umgesehen. Zuerst in meiner Handschuhschublade. Aber alles, was dort lag war mir für das tägliche Geradel zu schade. Wie auch meine schönen roten Lagerfeld-Handschuhe, die ich nur so lange auf den Holperwegen trug, bis das erste Steinchen aus der Fassung fiel. Jetzt liegen sie erstmal herum, bis Karl mit einen neuen roten Karfunkelstein spendiert.
Bei einem Flohmarktbesuch erwarb ich für 1,00 € ein paar weiche Lederhandschuhe, die nicht allzuviele Gebrauchsspuren hatten und säbelte ihnen sofort die Kuppen ab. So hatte ich perfekte Fahrradhandschuhe!


Sicher, das ist jetzt noch nicht sehr kreativ oder rumswürdig – aber es geht noch weiter. Die herumliegenden Lederreste inspirierten mich dazu, sie zu verarbeiten. Zuerst schnitt ich sie in dünne Streifen…dann folgte eine kreative Pause…


…aber wenn es um Bastelei rund ums Rad geht und man eine Idee sucht, ist man auf dem Blog BIKELOVIN von Christiane sehr gut aufgehoben. Ihr universelles Bastelmaterial heißt Fahrradschlauch. Was sie alles daraus zaubert ist enorm und so nahm ich mir auch ein Stück Schlauchrest und werkelte weiter…

…bis mein Lederarmband mit Gummiseele fertig war. 

 

Das alles geschah am 05.06.2014 – gerade bin ich über die Fotos auf meinem Handy gestolpert… und damit sie hier nicht noch ein Jahr lang brach herumliegen, RUMSt es heute zum ersten Mal bei mir. Warten wir ab, wo ich landen werde 😉

Handschuhe:
Flohmarkt
Armschmuck:
DIY Fahrradschlauch und Lederhandschuhfingerreste
Cartier TRINITY
Verlinkung:
RUMS